Wann Geldmarkt-ETFs statt Tagesgeld?

Wann Geldmarkt-ETFs statt Tagesgeld?

Wann Geldmarkt-ETFs statt Tagesgeld?

Ihr macht euch ein neues Tagesgeldkonto auf, bekommt dann immerhin 3,x Prozent Zinsen, aber halt nur für sechs Monate in aller Regel. Danach kann es sein, dass der Zinssatz deutlich niedriger ist, und dann müsst ihr schon wieder auf ein neues Tagesgeldkonto wechseln. Das kann ja ganz schön nerven. Gibt’s dafür nicht auch eine einfache Alternative? Ja, die gibt’s nämlich: Geldmarkt-ETFs.

Was sind Geldmarktfonds bzw. Geldmarkt-ETFs?

Am Geldmarkt leihen sich Banken, Staaten und Unternehmen kurzfristig einander Geld, also kurzfristige Kredite. Demzufolge ist das Risiko dort auch ziemlich niedrig, und die Zinsen sind nicht so hoch. Geldmarktfonds und Geldmarkt-ETFs waren in den letzten Jahren praktisch von der Bildfläche verschwunden, weil es total niedrige Zinsen oder gar keine gab. Im Zuge der ganzen Zinswende sind überall die Zinsen gestiegen, nicht nur auf Tagesgeld und Festgeld, sondern auch am Geldmarkt. Deshalb wird die ganze Sache für euch jetzt wieder interessant.

Ein Geldmarkt-ETF ist dann ein ETF, der in Wertpapiere am Geldmarkt investiert. Den könnt ihr in euer Depot neben euren Aktien-ETFs als Sicherheitsbaustein reinlegen. Ihr kommt also ziemlich schnell an das Geld.

Geldmarkt-ETF vs. Tagesgeldkonto

Wann Geldmarkt-ETFs statt Tagesgeld?

Jetzt stellt sich für euch die Frage: Was ist denn jetzt eigentlich besser, so ein Geldmarkt-ETF oder ein Tagesgeldkonto? Da gibt’s sowohl Vorteile als auch Nachteile auf beiden Seiten. Der größte Vorteil für die Geldmarkt-ETFs ist, dass sie sich dem laufenden Zinsniveau anpassen. Ihr müsst sie nicht dauernd wechseln. Ihr könnt einfach so einen Geldmarkt-ETF in euer Depot kaufen und davon ausgehen, dass der sich am allgemeinen Zinsniveau orientiert.

Machen wir ein einfaches Beispiel: Sagen wir, ihr habt insgesamt 60.000 Euro liquides Vermögen. Ihr könntet 30.000 Euro langfristig in ein Aktien-ETF anlegen und die andere Hälfte sicher investieren. Das bedeutet, dass ihr immer einen Notgroschen parat haben solltet. Sagen wir, 10.000 Euro sollen euer Notgroschen sein. Da würden wir euch ein Tagesgeldkonto empfehlen, denn da herrscht absolute Sicherheit durch die gesetzliche Einlagensicherung.

Das bedeutet, 30.000 Euro im Aktien-ETF, 10.000 Euro auf dem Tagesgeldkonto und 20.000 Euro, die ihr aus Sicherheitsgründen anlegen wollt. Diese könntet ihr jetzt in einen Geldmarkt-ETF investieren. Jetzt wollt ihr bestimmt wissen, ob Geldmarkt-ETFs besser gelaufen sind als Tagesgeldkonten.

Für die vergangenen zwölf Monate, genauer gesagt von Juli 2022 bis Juni 2023, lag die Rendite auf 12 Monate gerechnet für Neukunden bei 0,2 Prozent. Wir haben uns auch die besten Empfehlungen für Tagesgeldkonten angeschaut und kommen auf eine Rendite von gut 1,4 Prozent auf diese 12 Monate gerechnet. Im Vergleich dazu hat ein Geldmarkt-ETF von Xtrackers auf diese 12 Monate immerhin schon eine Rendite von 1,7 Prozent gemacht.

Nachteile von Geldmarkt-ETFs

Was spricht gegen einen Geldmarkt-ETF im Vergleich zu einem Tagesgeldkonto? Zunächst mal kommt ihr an das Geld in Anführungszeichen nur börsentäglich an. Es dauert vielleicht etwas, bis das Geld auf eurem Girokonto ist. Deswegen empfehlen wir für den Notgroschen auch ein Tagesgeldkonto.

Ein weiterer Nachteil ist, dass das Zinsniveau sich ändern kann. Der Zins von Geldmarkt-ETFs kann natürlich auch nach unten gehen. Aber der Vorteil von Geldmarkt-ETFs ist, dass sie in aller Regel total niedrige Kosten haben. Ein weiterer Unterschied zwischen Geldmarkt-ETFs und Tagesgeldkonten ist, dass es bei Geldmarkt-ETFs keine Einlagensicherung gibt.

Zusammenfassung: Wann Geldmarkt-ETFs nutzen?

Ihr solltet Geldmarkt-ETFs verwenden, wenn ihr das Wechseln von Tagesgeldkonten vermeiden wollt, insbesondere wenn ihr mehr als 100.000 Euro anlegen wollt. Das kann zum Beispiel das Eigenkapital für eure künftige Immobilie sein. Ihr müsst euch schon ein bisschen mit Wertpapierdepots auskennen. Am Ende ist der Kauf und auch der Verkauf eines solchen Geldmarktes praktisch das gleiche wie bei einem Aktien-ETF.

Es gibt zwei verschiedene Arten von Geldmarkt-ETFs: Synthetische Geldmarkt-ETFs, die einen bestimmten europäischen Zinssatz abbilden, und physisch replizierende ETFs, die direkt in Anleihen investieren.

Empfehlungen für Geldmarkt-ETFs

Die ersten drei Geldmarkt-ETFs bilden die Zinssätze ab und versprechen damit eine höhere Rendite bei Kosten von etwa 0,1 Prozent pro Jahr. Die zwei unteren sind die physisch replizierenden, die zu einer niedrigeren Rendite von etwa 0,12 bis 0,13 Prozent führen.

Wenn ihr Fragen zu Geldmarkt-ETFs habt, wie man sie am besten einsetzt oder welche ETFs die besten sind, dann schreibt es in die Kommentare!

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